Seminar Achtsame Kommunikation mit Kindern mit Lienhard Valentin
Dieses Seminar hat in familiärem Rahmen mit 19 Teilnehmern in einem angenehmen Seminarraum in Luzern vom 09.12. bis am 11.12.2016 stattgefunden.
1. Seminartag[edit]
Mit einer angenehmen Anfangsmeditation hat dieses Seminar begonnen, um im Raum, in der Gruppe, bei mir anzukommen. Durch diese Meditation bin ich tatsächlich bei allen in familiärem Rahmen gelandet.
Die nachfolgende Vorstellungsrunde hat gezeigt, dass alle mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Viele setzten sich unter Druck, perfekt zu sein. drohen den Kindern mit Konsequenzen, obwohl sie das nicht wollen und machen sich schliesslich Vorwürfe, dass sie schlechte Eltern sind.
Die Ursache, dass die Beziehung zwischen Eltern und Kindern oft zu Problemen führt ist, dass die Beziehung sehr tief ist, von tiefer Liebe besteht. Eine hoch emotionale Beziehung neigt zu Problemen.
Gute Eltern zu sein, braucht immer Unterstützung. Denn eine gelassene Erziehung braucht immer wieder von Neuem einen weiteren Lernschritt.
Es wird immer Momente geben, welche wir einfach überstehen müssen. In diesen Momenten sind wir einfach nicht fähig, vernünftig zu handeln. Auch langjährige Profis haben solche Momente.
Es gibt kein Patentrezept, welches immer in jeder Situation angewendet werden kann. Vielmehr braucht es einen kontinuierlichen Lernprozess, um in jeder Situation angemessen zu reagieren und die Beziehung sowie die Hirnentwicklung des Kindes zu fördern.
Indem die Fähigkeit, mit neuen Situationen achtsam umzugehen, geübt wird, wird die Achtsamkeit gefördert.
Es braucht mehr Verständnis für uns selbst. Wir sollten mit uns so ins Gericht gehen, wie wir es mit einer guten Freundin / mit einem guten Freund machen würden.
Achtsamkeitsmeditation kann helfen, um eine bessere Beziehung zu sich selbst aufbauen zu können.
Forschergeist der Kinder sollte erhalten bleiben. Wenn wir den Kindern unseren Willen aufzwingen, können sie sich nicht mehr unbeschwert entwickeln.
Eine gute Beziehung zu sich selbst ist die Basis. Dazu kann der "Umgang mit dem inneren Kritiker" geübt werden.
Stress blockiert die Empfänglichkeit. Früher war Stress nicht permanent present. Stress ist in der Natur nur kurze Zeit vorhanden. Bei wilden Tieren entsteht Stress z.B. während der Jagd. Wenn die Tiere nicht mehr gejagt werden, verschwindet der Stress binnen Minuten. Bei modernen Menschen hingegen bleibt Stress permanent bestehen. Er wird selbst erschaffen, indem wir uns Vorwürfe machen, z.B. "wenn ich das gewusst hätte, dann" oder "hätte ich nur, wenn ...". Diese selbstvorwürfe sollten wegtrainiert werden. Es sollte ein natürliches Gleichgewicht zwischen Flucht und Mut gefunden werden.
Das ungeborene Kind spürt bereits im Mutterleib, wie die Bedingungen ausserhalb der Gebärmutter sein wird. Es bereitet sich darauf vor, ob es kämpfen/flüchten oder sich in Sicherheit wägen kann, um sich entwickeln zu können. Kinder können sich nur entwickeln, wenn sie sich in Sicherheit wägen.
Moderner Stress wirkt wie eine lebensbedrohliche Gefahr bei Tieren.
Wir sollten uns öfters aus dem Geschehen zurückziehen, um in uns hinein zuhören. Wir müssen herausfinden könne, wer gerade am Steuer sitzt. So können wir Situationen schon vor dem Eskalieren erkennen und beeinflussen.
Die Achtsamkeit kann verbessert werden, indem der menschliche Teil in mir gestärkt wird und indem wir uns besser spüren.
Wir sollten eine bessere Bindung zu uns selbst aufbauen.
Positives sollte gefördert werden. Wenn wir zulassen, dass wenige negative Erlebnisse unsere Beziehung dominieren, fallen wir ins Negative. Darum sollte der Fokus auf dem Positiven gehalten werden. Wir wollen uns ja zum positiven entwickeln, darum auch ein positiver Fokus.
Wir sollten uns davon lösen, unseren Willen auf die Kinder zu übertragen. Wenn wir das tun, entwickeln wir ferngesteuerte "Ungeheuer". Wir möchten aber selbständige Kinder.
Wenn wir den Fokus auf die Juwelen (schönen Erlebnisse) mit den Kindern setzen ist schon viel gewonnen.
Niemand ist perfekt. Perfektion ist hier nicht angebracht. Die Menschlichkeit erlaubt eine gewisse Inkonsistenz. Perfektion treibt uns in Stress, weil wir uns dann immer wieder Vorwürfe machen.
Versuche dir selbst der beste Freund / die beste Freundin zu sein.
Trainiere dich, um die eigene Offenheit auch in schwierigen Situation zu behalten.
Wenn trotz allem traumatische Situationen eintreffen, sollte Mitgefühlsmeditation mit den Verursachern praktiziert werden. Jeder Verursacher hat seine Gründe, warum er so handelt. Durch dieses Mitgefühl kann das Trauma besser verarbeitet werden.
Kinder brauchen in schwierigen Situationen unsere Beziehung am meisten.
Jemand der herum brüllt, kann nicht ernst genommen werden.
Selbstreflektion sollte geübt werden. Dies sollte umbedingt regelmässig praktiziert werden.
Um Probleme zwischen Geschwistern unterschiedlichen Alters vorzubeugen, müssen die älteren Kinder über einen eigenen Raum verfügen, wo sie selbst bestimmen dürfen. Dadurch entsteht ein Raum, in welchen sie sich zurückziehen können, wenn sie Ruhe brauchen, um für sich selbst etwas zu tun.
Wenn wir regelmässig übern, in uns hineinzufühlen, können wir in heiklen Situationen länger und besser die Kontrolle behalten.
Mit Druck verschliessen sich die Kinder. Sie blocken ab.
Eltern sollten erkennen, dass nicht die Kinder die Bedrohung bzw. das Problem sind, sondern es sind die eigenen Emotionen, welche das Verhalten des Kindes hervorrufen, welche die Bedrohung sind. Wir kämpfen also mit uns selbst. Das heisst, wir müssen das Problem bei uns selbst suchen.
Wir müssen lernen, mit der Ratlosigkeit besser umzugehen. Es wird immer wieder Situationen geben, in welchen wir nicht mehr weiter wissen. Dann sollten wir einfach zugeben, dass wir nicht weiter wissen und uns Zeit lassen. Denn Zeit und eine gewisse "Auszeit" für sich selbst bändigt das reaktive Gehirn.
Wir sollten öfter zur Besinnung kommen und die Einfühlsamkeit fördern.
In den Situationen, in welchen wir mit Kindern direkt zu tun haben, sollten wir mit höchster Achtsamkeit begegnen. Wir sollten z.B. beim Stillen, beim Wickeln mit allen Gedanken möglichst nahe bei den Kindern sein.
Das Stolpern über unsere unachtsamkeit führt uns zu mehr Achtsamkeit.